Milch

In der Zeit von Livland wurden Kühe sowohl auf dem Land als auch in den Städten gehalten. Aus Milch wurden Sauermilch, Hüttenkäse, Sahne und saure Sahne, Käse, Butter und Buttermilch hergestellt. Frische Milch war mehr eine Kindernahrung, Erwachsene tranken öfter Sauermilch. Im Winter gab es zu dieser Zeit keine Milchprodukte.


JOHANNIS-KÄSE
Am 23. Juni feiert man in Lettland und Estland den Johannis-Tag (Jāņi / Jaanipäev), die Sommersonnenwende. Eines der Festgerichte ist der Johannis-Käse. Er ist rund, gelb und symbolisiert die Sonne und Fruchtbarkeit. Man kann diesen Käse das ganze Jahr über kaufen, aber viele Wirtinnen bereiten den Johannis-Käse vor dem Fest selbst zu. Der Johannis-Käse wird zubereitet, indem man in einem großen Topf Milch und Hüttenkäse zusammen erwärmt. Wenn sich die Molke trennt, seiht man sie ab, die Käsemasse wird weiter zusammen mit Butter, Eiern, Salz und Kümmel erwärmt. Wenn der Käse homogen und geschmeidig wird, bindet man ihn in ein Tuch und deckt ihn ab. Man isst den Käse gekühlt, in Scheiben geschnitten und trinkt dazu Johannis-Bier.

HÜTTENKÄSE
Der Hüttenkäse wird durch langsames Erhitzen der gegärten Milch zubereitet. Seit alten Zeiten isst man ihn zusammen mit saurer Sahne und Salz. Auf einer Roggenbrotscheibe legt man Hüttenkäse, der mit fein gerösteten, gehackten Hanfsamen bestreut wird. Heutzutage isst man Hüttenkäse und Hering zusammen mit Kartoffeln, die es damals noch nicht gab. Der Hering wird seit der livländischen Zeit aus dem Ausland eingeführt. Aber zusammen mit den einheimischen Produkten wird er als nationales Gericht angesehen.

BEEREN MIT MILCH
Das besondere Dessert im Sommer sind Waldbeeren – gesund und einfach zuzubereiten. Man legt Walderdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren in eine Schüssel, übergießt sie mit Milch oder Jogurt, fügt etwas Zucker oder Honig hinzu - und fertig ist das Dessert!